Sind Trockenblumen nachhaltig? 2. März 2023 – Gepostet auf: Umwelt, Materialien – Etiketten: ,

Stellst du dir auch öfter die Frage: Sind Trockenblumen nachhaltig? Meine Antwort lautet: Leider nicht immer. Du solltest beim Kauf von Trockenblumen genau hinschauen oder die richtigen Fragen stellen.

sind trockenblumen nachhaltig?

Überall sind sie zu sehen. In den sozialen Medien, auf Messen, auf Veranstaltungen und zahlreichen Werbeplakaten. Trockenblumen sind im Trend und das nicht erst seit gestern. Ein Hauptargument ist die Nachhaltigkeit gegenüber Frischblumen. Denn die getrockneten Blüten und Gräser überdauern die Zeit, während ein Blumenstrauß bestenfalls eine Woche strahlend schön aussieht.

Ich liebe Blumen. Jeder Art! Und ich muss gestehen, dass sie mir jedes Geld wert sind. Natürlich kaufe ich keine Massenware. Ich habe einen Floristen meines Vertrauens. Lokal. Es gibt nichts Schöneres als den Duft von frischen Blumen oder die bunte Atmosphäre in einem Blumenladen. Ein Meer aus Blüten. Klein und groß.

Natürlich sind Trockenblumen auch an mir nicht vorbeigegangen. Seit meinen Kindertagen presse und trockne ich selbst Blüten und Blätter, um damit Karten und kleine Geschenke zu verschönern. Hin und wieder dachte ich auch darüber nach, mir einen Strauß aus getrockneten Exemplaren zu kaufen. Doch eine seltsame Stimme in mir hielt mich davon ab.

Inzwischen weiß ich warum. Denn ich habe die Wahrheit hinter dem Hype „Dried Flowers“ gesehen. Denn hier spielen Herkunft und Herstellung des Produktes eine äußerst wichtige Rolle.

Vorteile von Trockenblumen

Die Pflege macht’s! Oder genauer gesagt: Keine Pflege! Bei Trockenblumen gibt es nicht viel zu beachten. Du musst nicht gießen, nicht stutzen oder umtopfen. Die trockenen Pflanzen brauchen keinen besonders hellen Stellplatz oder viel Wärme usw. Diese Pflanzen sehen überall und jederzeit gleich gut aus. Sie welken nicht. Einzig der Staub ist der Feind und der ist schnell beseitigt. Mit der nötigen Vorsicht.

Der lange und chemische Weg der Trockenblumen

So schön sie sind – die meisten Trockenblumen und Trockengräser haben eine sehr lange Reise hinter sich. Sie kommen aus Übersee. Das ist also nicht besonders nachhaltig. Wir alle wissen, was das Transportwesen mit unserer Natur anstellt. Hier ist Aufholbedarf in Sachen Umweltschutz.

Wenn du Trockenblumen kaufst, frage deinen Lieferanten, woher er die Ware bezieht. Ist es vielleicht ein lokaler Hersteller? Super. Dann ist das schon mal ein guter Punkt, um ja zu Trockenblumen zu sagen. Kommen die Pflanzen vom Südkap? Finger weg!

Wie schaut es mit dem Trocknungsprozess aus? Wie stellst du dir diesen vor? Industriell werden dafür diverse Chemikalien und Bleichmittel verwendet. Das schadet nicht nur der Umwelt und dem Grundwasser, sondern ist auch für dein Zuhause alles andere als gesund.

Die Chemikalien dünsten wochenlang nach der Behandlung aus. Frisch ausgepackt, riechst du den chemischen Duft sofort. Daher sollten diese Pflanzen immer an der frischen Luft ausdünsten, bevor sie auf den Tisch ins Wohnzimmer kommen.

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Außerdem sind Trockenblumen künstlich gefärbt. Das bietet zwar eine unglaubliche Farbvielfalt, aber das sieht nicht sehr natürlich aus. Auch wenn das eine Geschmacksfrage ist. Selbstredend.

Um die getrockneten Stängel und Köpfe haltbar zu machen, werden die Pflanzen gebleicht und mit Glanzlack eingesprüht. Auch hier kommen umweltschädliche Stoffe zum Einsatz. Das macht die Trockenblumen nicht mehr kompostierbar.

Geschichte der Trockenblume

Wie so vieles stammt der aktuelle Trockenblumen-Trend aus Frankreich. Aber es ist kein neuer Trend und eigentlich basiert er auf einer wissenschaftlichen Notwendigkeit. Schon vor Jahrhunderten wurden getrocknete und gepresste Pflanzen zu wissenschaftlichen Zwecken in Herbarien aufbewahrt. Damals und heute waren die Menschen von dem Anblick der getrockneten Blüten fasziniert. Sie sehen in der Tat verwunschen und zerbrechlich aus, zarter als die frischen Artgenossen. Es haftet ihnen ein Zauber an.

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Es entwickelte sich das natürliche Bedürfnis, sich getrocknete Pflanzen als Dekoration hinzustellen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verwendeten die Menschen getrocknete Sträuße sogar als Grabschmuck. Die schönsten Exemplare stammten zu jener Zeit aus Frankreich oder Australien.

Anfang der 60er-Jahre erlebten Blumen im Allgemeinen ein neues Zeitalter. Ob in der Mode oder im Design. Dann in den 80er-Jahren hauchte die Modeindustrie der Gattung „Trockenblume“ neues Leben ein. Viele Modelabel spielten damit auf den Laufstegen, Floristen wetteiferten mit den auffälligsten Blumenbouquets. Später in den 90er-Jahren zierten Trockenblumen sogar diverse Musikalben.

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Was sollte ich beim Kauf von Trockenblumen beachten? Wann sind Trockenblumen nachhaltig?

  • Ursprungsland: Wo kommen die Pflanzen her und wie lange waren sie unterwegs?
  • Herstellungsverfahren: Industriell mit Chemie und giftigen Stoffen? Alternative Herstellung?
  • Natürlichkeit: Müssen knallige Farben sein oder reicht mir der ursprüngliche Look?

Am sichersten bist du, wenn du dir deine Blumen selbst trocknest. Frag‘ im Blumenladen um die Ecke nach Restbeständen. Die sind günstig und du bekommst garantiert Tipps für die Trocknung.

Und hier erfährst du, wie du selbst trocknen kannst!

Eine schöne Alternative, Blüten und Blumen aus Holz!

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